"Braucht ihr noch einen Schauspieler?" Tom Hanks, 48, ruft aus dem Fenster seiner Suite im Hotel Adlon, vor der gerade eine SAT.1-Komödie gedreht wird. Er grinst über seinen Scherz. Aber natürlich hat Mr. Superstar gar keine Zeit! Hanks ist hier, um über seinen neuen Film "Terminal" (ab 7.10. im Kino) zu sprechen. Darin spielt er einen Osteuropäer, der am Flughafen in New York festgehalten wird. Grund: Durch einen politischen Umsturz ist seine Heimat von der Landkarte verschwunden. Deshalb darf er weder ein- noch ausreisen und muss für Monate auf dem Flughafen ausharren. Markus Tschiedert sprach mit Tom Hanks. Hätten Sie wirklich spontan bei dem Film mitgemacht, der gerade vorm Adlon entsteht? Ich habe gefragt, bekam aber keine Antwort. Wahrscheinlich würde sowieso nichts daraus, weil ich kein Arbeitsvisum habe (lacht). Würden Sie nicht gern mal einen Film in Berlin drehen?
Wenn das richtige Projekt kommt, wäre ich gern dabei. Was ist aus Ihrem Projekt geworden, einen Film über den amerikanischen Schauspieler Dean Reed zu machen, der in die DDR ausgewandert ist?
Ich bin noch immer davon fasziniert, weiß aber nicht, wie sich die Geschichte umsetzen lässt. Ich erfahre immer wieder Neues über ihn und fange jedes Mal von vorne an. Ihr aktueller Film "Terminal" ist eigentlich die Geschichte des Iraners Karim Nasser Miran, der seit 16 Jahren auf dem Flughafen in Paris festsitzt. Haben Sie ihn getroffen? Nein, aber wenn ich das nächste Mal auf dem Charles-de-Gaulle-Flughafen aussteige, werde ich versuchen, ihn zu finden. Er ist berühmt geworden und jeder will sich mit ihm fotografieren lassen. Er soll enttäuscht sein, dass Sie ihn nicht vor Drehbeginn aufgesucht haben. Regisseur Steven Spielberg und Autor Andrew Niccol ließen sich doch nur von seiner Geschichte inspirieren. Ich fände es nicht gut, wenn wir exakt seine Geschichte nacherzählt hätten. In Hollywood sind Sie einer der größten. Was ist das Geheimnis Ihres Erfolgs? Ich folge nur meinem Instinkt und gebe immer 100 Prozent. Das macht mich zu einem glücklichen Menschen. Ich liebe meinen Job, habe eine wunderbare Frau und wunderbare Kinder. Wie schaffen Sie es, trotz Ihres Ruhms nie den Boden unter den Füßen zu verlieren? Es war nie mein Anliegen, mächtig oder berühmt zu werden. Wenn man es wird, macht man anfangs gewisse Fehler. Irgendwann sagt man sich, dass man nicht wie Elvis Presley enden will. Also versucht man, weiterhin ein möglichst normales Leben zu führen. Für meine Kinder bin ich nichts anderes als ihr Daddy, der morgens zur Arbeit geht.